Im Zentrum des Delbrücker Geschichtsforums steht die Erforschung der Geschichte der Stadt Delbrück und des Delbrücker Landes. Es spricht alle an, die an dieser Geschichte interessiert sind oder daran forschen. Ziel ist der Austausch des Wissens zur Geschichte der Region und die Kooperation aller Interessierten und Forschenden.
Das Delbrücker Geschichtsforum lädt regelmäßig zu Themenabenden und "Tagen der Delbrücker Geschichte" ein. Die Termine hierzu werden dann auch an dieser Stelle veröffentlicht.
Ein wichtiges Anliegen ist dem Geschichtsforum die Dokumentation und bibliographischen Aufbereitung der vielfältigen Quellen zur Delbrücker Geschichte. Im Internet findet sich bereits eine Adresse, wo inzwischen viele Hinweise zu Quellen und Literatur von verschiedenen Mitarbeitern des Geschichtsforums eingestellt wurden. Auf Hinweise zu Dokumente zur Geschichte des Delbrücker Landes ist das Geschichtsforum dankbar.
Alle Ausgaben in der Übersicht finden Sie auf der Seite "damals und heute"..
Ab sofort ist das Buch „Ziegeleien im Delbrücker Land – Unternehmen, Familien und Betriebstechnik im 19. und 20. Jahrhundert“ -erschienen im Verlag für Regionalgeschichte und herausgegeben vom Delbrücker Geschichtsforum- im Buchhandel vor Ort aber auch überregional erhältlich. „Nachdem ein Vortrag von Dr. Burkhard Beyer beim Delbrücker Geschichtsforum vor gut drei Jahren zu den Ziegeleien im Delbrücker Land auf sehr große Resonanz stieß, stand bei den Organisatoren schnell fest, dass die vielen Detailinformationen möglichst in einem Buch gesammelt und veröffentlicht werden sollten. Uns war es auch besonders wichtig, dass diese Forschungsergebnisse für die nächsten Generationen erhalten bleiben“, freuen sich Hans Jürgen Rade, Johannes Wieners und Bernhard Kößmeier vom Delbrücker Geschichtsforum über das nun vorliegende Buch.
Ausgangspunkt des Bandes waren Befragungen ehemaliger Ziegeleibesitzer und Ziegeleimitarbeiter im Jahr 2013. Dabei zeigte sich rasch, dass es sich um ein interessantes, weitgehend unerforschtes Thema handelte. Warum bestanden in Delbrück eigentlich so viele Ziegeleien? Warum konnten sich die kleinen Kammeröfen ausgerechnet hier so lange halten? Und wie funktionierten diese Öfen eigentlich? Fragen wie diesen wurde mit vielen Gesprächen und intensiven Archivrecherchen nachgegangen. Soweit noch vorhanden, öffneten die Familien ihre privaten Sammlungen. Das erhaltene Kartenmaterial erwies sich als aufschlussreich, Ortsbesichtigungen konnten manche Fragen klären. Daneben wurde versucht, das mit den Ziegeleien verbundene soziale Netzwerk in Delbrück und seinen Ortsteilen nachzuvollziehen. Die Auswertung von Kirchenbüchern durch Hans Jürgen Rade, Mitglied des Delbrücker Geschichtsforums, war dabei eine große Hilfe. „Durch den Versuch, alle noch vorhandenen Quellen gründlich auszuwerten, entstand eine Art „Musterstudie“, die anderen Ziegeleiforschern hoffentlich als Vorlage dienen wird“, so der Autor Dr. Burkhard Beyer. „Die Bedeutung des Bandes geht in jedem Fall weit über Delbrück hinaus“, so Beyer weiter.
Die Herstellung von Backsteinen und Dachziegeln hatte für das Delbrücker Land einmal eine ganz erhebliche Bedeutung.
Zwischen 1800 und 1960 bestanden in der Stadt und den heutigen Ortsteilen 19 Unternehmen. Diese teilten sich auf die Gemeinden Dorfbauerschaft und Nordhagen – mindestens zwölf Ziegeleien, hinzu kamen fünf weitere im heutigen Ortsteil Ostenland (einschließlich Espeln) und zwei in Westenholz, auf. Heute ist kein einziger Betrieb dieser Branche mehr aktiv, aber die Erinnerung an diesen früher prägenden Wirtschaftszweig ist immer noch sehr lebendig.
Die Betriebe gehörten meist Delbrücker Landwirten, die Arbeiter waren örtliche Tagelöhner. Ein Teil der Ziegeleien wurde an lippische Ziegler verpachtet, einigen von ihnen gelang es, sich hier eine Existenz aufzubauen. Betriebe mit vergleichsweise kleinen Öfen konnten sich in Delbrück lange halten. Der großzügige bebilderte Band verbindet zahlreiche Aspekte der örtlichen Sozial-, Wirtschafts- und Familiengeschichte.
Zum Autor:
Dr. Burkhard Beyer, geboren 1968 in Bielefeld, wuchs in Lippstadt auf. Er studierte Deutsch und Geschichte in Bielefeld, war nach dem Staatsexamen fünf Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Forschungsprojektes zur Geschichte der Firma Krupp, 2002 Dissertation zur Technik- und Sozialgeschichte der Essener Gussfabrik. 2004 Lektor in Münster, seit 2012 Geschäftsführer der vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe getragenen Historischen Kommission für Westfalen. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Regional-, Technik- und Eisenbahngeschichte.
Die Broschüren des Delbrücker Geschichtsforums sind für Selbstabholer gegen eine Schutzgebühr von 5 € im Stadtarchiv an der Marktstraße 6, donnerstags von 15-18 Uhr, zu erwerben.
Eine neue Schriftenreihe zur Ortsgeschichte bietet das Delbrücker Geschichtsforum in Zusammenarbeit mit der Stadtsparkasse Delbrück an. In der 64-seitigen reichbebilderten Erstausgabe findet der Leser zwei interessante Arbeiten zur Heimatgeschichte. Die erste von Henner Schmude beschäftigt sich mit dem Amt Delbrück von der Gründung in der "Preußenzeit" 1803 bis zum Ende des Amtes im Rahmen der kommunalen Neugliederung 1974. Im zweiten Artikel beleuchtet Gerhard Kretschmann die Entwicklung des Delbrücker Friedhofs. Zwischen Mitte des 17. und Mitte des 19. Jahrhunderts haben auf dem Friedhof, der damals noch auf dem jetzigen Kirchplatz war, Verhältnisse geherrscht, die uns aus heutiger Sicht befremdlich erscheinen. Erst komplizierte, konfliktreiche Verhandlungen führten zur Verlegung an den gegenwärtigen Ort und lösten die bestehenden Platzprobleme.
Die zweite Ausgabe der Schriftenreihe zur Ortsgeschichte bietet das Delbrücker Geschichtsforum in Zusammenarbeit mit der Stadtsparkasse Delbrück an. Das 40-seitige reich bebilderte Werk hat Kreisarchivar Wilhelm Grabe erarbeitet und trägt den Titel "Erinnerung und Mahnung - Kriegerdenkmäler in Delbrück". Die Geschichte der Denkmäler aus allen Ortsteilen der Stadt Delbrück ist ausführlich aufgearbeitet und dokumentiert. Einleitend schreibt der Autor: "Die nachfolgende Darstellung versteht sich in erster Linie als Bestandsaufnahme und Erkundung der Denkmallandschaft Delbrück, die freilich nicht losgelöst von den großen Entwicklungslinien gesehen werden kann. Auch hier … erweist sich Spurensuche als aufwendige Recherche in Chronik- und Zeitungsbänden und detektivische Zeugenbefragung. Ein vollständiges Inventar der Kriegerdenkmäler im Kreis Paderborn wie auch in Delbrück fehlt bislang." Ausgehend von der allgemeinen Denkmalkultur des 19. Jahrhunderts ist der rote Faden über den Kreis Paderborn hin zu den Orten der Stadt Delbrück gespannt. Auch hier haben sich im Laufe von zwei Jahrhunderten die Denkmale gewandelt. Breite Diskussionen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen über Sinn und Zweck von Kriegerdenkmälern blieben nicht wirkungslos. Wilhelm Grabe schließt unter anderem mit dem Resümee: "Heute erinnern die Denkmäler nicht nur an die toten Soldaten, sondern generell an alle Opfer von Krieg, Terror und Gewalt, an die zahllosen Bombenopfer, an den unfassbaren Genozid, an den politischen Widerstand oder an die vielen Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen, die ihr Leben lassen mussten."
Die dritte Ausgabe der Schriftenreihe bietet das Delbrücker Geschichtsforum in Zusammenarbeit mit der Stadtsparkasse Delbrück an. Das 36-seitige reich bebilderte Werk hat Ortschronist Gerhard Kretschmann erarbeitet und trägt den Titel "Straßen und Wege im Delbrücker Land". Der Autor leitet das Thema mit den Worten ein: "Eine Landschaft wird nicht nur von Wäldern, Flüssen, Bergen, Tälern und Häusern geprägt, sondern auch von Pfaden, Wegen und Straßen. Unsere Vorfahren fanden bei der Erstbesiedelung eine unberührte Landschaft vor." Die anspruchslosen Trampelpfade der Vor- und Frühgeschichte wurden zu Beginn unserer Zeitrechnung den Anforderungen der Römer nicht mehr gerecht. Also bauten sie im heimischen Raum erste Straßen, die allerdings keinen Bestand hatten. In späteren Jahrhunderten bemühten sich die Paderborner Fürstbischöfe um den Straßenbau. "Man war aber nicht so frei, dass man die Straße nach Paderborn ohne Zoll zu bezahlen, benutzen durfte. In einer Mitteilung vom Junker Simon zur Lippe wird am 13. September 1366 erwähnt, dass gewisse Leute die Straße von Delbrück und Anreppen ohne Zoll benutzen durften." Offensichtlich war das nicht selbstverständlich. Etwa sechshundert Jahre später, beim letzten sehr großen Straßenbau in Delbrück, dem Bau der "Umgehungsstraße", gab es ganz andere Besonderheiten. Der Leser erfährt in der Schriftenreihe sehr viel über den Prozess, die Motive, Schwierigkeiten und Erfolge des Straßen- und Wegebaus bis zum heutigen Zustand.
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