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Technische Verfahrensbeschreibung

Die Stadtbetriebe Delbrück betreiben zum Zwecke der Versorgung der Bevölkerung mit Trink- und Betriebswasser ein Wasserwerk in Ostenland und unterhalten ein umfangreiches Wasserverteilungsnetz. Grundlage dafür ist die Wasserversorgungssatzung der Stadt Delbrück.

Grundsätzlich unterscheidet die Wasserversorgung die Bereiche Wasserförderung (Rohwasser), Wasseraufbereitung, und die Wasserverteilung/-speicherung (Reinwasser). Die Trinkwasserverordnung, kurz TrinkwV, in der Novellierung zum 01.01.2003, stellt klare Anforderungen bezüglich der Beschaffenheit an das Trinkwasser, das Lebensmittel Nummer 1.

Das Wasserwerk Ostenland fördert aus 9 Vertikalbrunnen. Die Brunnen sind etwa 25m tief und mit 500 mm Edelstahlfilter, entsprechend der individuellen örtlichen Geologie, ausgebaut. Tauchmotorpumpen mit Förderleistungen von jeweils ca.50 m3/h, fördern das Grundwasser durch Sammelleitungen zum Wasserwerk.

Das Grundwasser ist, wie üblicherweise in dieser Region, recht eisen- und manganhaltig. Dies führt nach chemischer Verbindung mit Sauerstoff zu bräunlichen Eintrübungen des Wassers. Die Trinkwasserverordnung legt unter anderen auch die Einhaltung der Grenzwerte für die Erdmetalle Eisen (0,2 mg/l) und Mangan (0,05mg/l) fest. Da das heimische Grundwasser erheblich höhere Werte aufweist, kommt der Wasseraufbereitung eine große Bedeutung zu.

Um den natürlichen Eisen- und Manganfiltrationsprozess zu beschleunigen, wird das gesamte Rohwasser (max. 400 m3/h) zunächst mit technisch reinem Sauerstoff aufoxidiert. Die Eisen- und Manganverbindungen im Wasser spalten sich auf und reagieren in einem Oxidator zu festen Eisen- und Manganoxiden (Braunstein), die über Kiesfilter abfiltriert werden. Nach der Enteisenung bzw. der Entmanganung, spricht der Wasserwerker bereits vom Reinwasser.

Das heimische Wasser beinhaltet geringe überschüssige, nicht an Kalk gebundene Kohlensäure, diese wird mit Natronlauge neutralisiert. Dieses Einstellen des pH-Wertes, bis hin zum Kalk-Kohlensäuregleichgewicht (Calcitsättigung), ist in der Wasserversorgung ein weitverbreitetes, gängiges Aufbereitungsverfahren. Aggressives, saures Trinkwasser kann zu Korrosionsschäden in den Hausinstallationen führen. Nicht an Kohlensäure gebundener Kalk hingegen führt zu Kalkausfall und zu Verkalkungen, insbesondere, der Warmwassergeräte (Steinbildung). Grundsätzlich jedoch ist zu bemerken, dass ein hartes, kalkhaltiges Wasser für den menschlichen Organismus sehr gesund ist, es enthält wichtige Mineralien. (die Härtebildner Calcium und Magnesium). Auch diese Parameter unterliegen, ebenso wie die zahlreicher anderer Inhaltsstoffe, der strengen Kontrolle durch die Trinkwasserverordnung!

Die Tatsache, dass im in Ostenland geförderten Trinkwasser nur 1 mg/l Nitrat (Grenzwertwert 50 mg/l) nachweisbar ist, ist sicherlich auch ein Indiz für die gute Kooperation mit der heimischen Landwirtschaft. Das Bestreben des Wasserwerkes ist es, zur Versorgung der Bevölkerung ein möglichst unbelastetes Rohwasser heranzuziehen. Im Interesse des Wohls der Allgemeinheit ist für das Einzugsgebiet des Wasserwerkes Ostenland auf Grundlage des Wasserhaushaltsgesetzes ein Wasserschutzgebiet ausgewiesen.

Besondere Obacht wird auf die hygienische, bakteriologische und chemische Qualität des Lebensmittels Wasser gelegt. Die TrinkwV sagt deutlich und unmissverständlich, dass das Trinkwasser frei von Krankheitserregern sein muss, und keine gesundheitsschädlichen Eigenschaften besitzen darf. Keimfreiheit bedeutet aber nicht steril! Es soll appetitlich sein, farblos, klar, geruchlos und gut schmecken.

Diese Qualitätsansprüche und alle weiteren Parameter untersucht das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt OWL in regelmäßigen Analysen sowohl im Wasserwerk, als auch im Wasserverteilungsnetz der Stadt Delbrück bzw. dessen angeschlossene Haushalte, Betriebe und öffentliche Einrichtungen. Das Gesundheitsamt Paderborn überwacht die gleichbleibende Wasserqualität und sorgt in enger Zusammenarbeit mit dem Wasserwerk für die Sicherheit im Umgang mit unserem Lebensmittel Wasser. Trinkwasser ist das meistkontrollierte Lebensmittel. Das vom Wasserwerk Ostenland abgegebene Trinkwasser erfüllt alle Anforderungen der strengen Trinkwasserverordnung. Die gesetzlich festgelegten Grenzwerte für Wasserinhaltsstoffe werden in jedem Fall unterschritten und liegen in vielen Fällen deutlich unter der Nachweisbarkeitsgrenze.

In der Regel ist eine weitere Aufbereitung vor Ort nicht erforderlich! Wie auch der DVGW, in seinem Regelwerk, empfehlen die Stadtbetriebe Delbrück den Einbau eines Druckminderventils und eines rückspülbaren Feinfilters (auch als Kombigerät im Fachhandel erhältlich), entsprechend der DIN Norm 1988, im unmittelbaren Anschluss an die Wasserzählergarnitur durch einen Fachbetrieb. Das in Ostenland geförderte und abgegebene Wasser wird nicht gechlort!

Nach der Wasseraufbereitung strömt das Reinwasser in die Reinwasserkammern. Diese Kammern dienen zur kurzeitigen Speicherung des Trinkwassers und zur Vorhaltung der Feuerlöschreserve für den Brandschutz im Versorgungsgebiet. Auch technische Wartungen an der Wasseraufbereitungsanlage wären ohne Speicher nicht möglich.

Netzpumpen, mehrstufige Kreiselpumpen fördern das Trinkwasser mit einem gleichmäßigen Druck von 6 bar, durch das 300 km umfassende Wasserverteilungsnetz an die 7.500 Haushalte und Betriebe. Da das Delbrücker Land kaum geologische Höhenunterschiede aufweist, kann auf Hochbehälter und Druckerhöhungsstationen verzichtet werden. Die tageszeitlich bedingten, unterschiedlichen Abgabemengen werden automatisch durch Zu- bzw. Abschalten der drehzahlgeregelten Netzpumpen gesteuert.

Abschließend bleibt die erfreuliche Feststellung, dass der Pro-Kopf-Gebrauch an Trinkwasser (ca. 130 l/Tag), von Verbrauch wird beim Wasserkreislauf nicht gesprochen, im Bundesgebiet und im Versorgungsgebiet der Stadtbetriebe Delbrück, in den vergangenen Jahren rückläufig war. Dieser Trend setzt sich fort und ist sicherlich Resultat des sensiblen, Ressourcen schonenden Umgangs mit dem Wasser. Wassersparen bedeutet sinnvoller und verantwortungsbewusster Umgang mit Trinkwasser ohne Verzicht auf Hygiene und Lebenskomfort. Wir alle können schon heute einen großen Beitrag für die Trinkwasserqualität und -quantität von morgen leisten.

Wasser ist die Grundlage jeden Lebens, es ist kostbar und durch nichts ersetzbar, es gilt es zu schützen und zu erhalten.

Robert Siemensmeyer, Stadtbetriebe Delbrück, Wasserwerk-Ostenland

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