Hallo, setzen Sie sich doch ein wenig zu mir. Ich bin Anna Maria und erzähle Ihnen gern etwas über das schöne Ostenland, das bereits 1289 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Im Mittelalter gehörte es zur Osterbauernschaft – weit verteilten Bauerngehöften im Besitz des Fürstbischofs von Paderborn. Mit Abschaffung der Leibeigenschaft im 18. Jahrhundert besaßen dann die Bauern ihr Land.
Auch ich bin auf einem Bauernhof groß geworden, natürlich nicht im 18. Jahrhundert! So alt bin ich mit meinen 76 Jahren ja nun nicht. Damals gingen wir Kinder in die Volksschule, die nach dem 8. Schuljahr endete. Und dann hieß es: rin inne Kartoffeln, denn wir mussten auf dem Hof mithelfen. Später heiratete ich auf einen Bauernhof ein und die Arbeit ging weiter, zum Beispiel in meinem Gemüsegarten. Mal eben bei Strunz einkaufen ging damals ja noch nicht. Auf den Feldern begann jedes Frühjahr der große Kreislauf: Pflügen und säen, Wiesen mähen und Korn ernten, Garben binden und in die Scheune packen, Kartoffeln, Runkeln und Rüben ernten ... und im Winter wurde geschlachtet. Dann kam auch Hapker Schorsch mit seinem Dreschkasten, das war immer ein Fest! Alle Nachbarn waren zum Helfen da, wir Frauen kochten das beste Essen, und nach getaner Arbeit war Zeit für heitere Geschichten und Anekdoten.
Tja, so wiederholten sich die Jahre. Hohe kirchliche Feste wie Weihnachten, Ostern oder Pfingsten unterbrachen den Ablauf zwar, aber wir Frauen mussten dann natürlich für extra gutes Essen sorgen. Heute ist die Arbeit viel einfacher geworden durch die ganzen Maschinen und Geräte.
Ostenland ist auch keine reine Bauernschaft mehr, sondern ein attraktiver Wohnort mit zwei Gewerbegebieten. Die Pfarrkirche ist immer einen Besuch wert, am Radweg D6 warten schöne alte Bauernhäuser, und die Biologische Station, das Naturschutzgebiet Erdgarten, der Haustenbach und der Krollbach bieten viel Raum zur Erholung. Hier liegt auch die älteste Mühle im Delbrücker Land. Es gibt also viel zu entdecken in meiner Heimat, dem Ostenland... aber wenn Sie noch einen Moment Zeit haben, erzähle ich Ihnen meine Geschichte auch gerne noch einmal in Plattdeutsch...
Chun Dach. Settet jiu doch en bieten bi mei bei. Ick heite Ammereisen un vätelle jiu cherne wat üwer det schöne Austenland, wat et seit 1289 chiff. Inn Middeloller hort et to de Austerbiuerskopp. De weit vädallten Biuernhüewe horten den Fürstbischof van Padderbuern. Inn 18. Johrhunnert wort de Leiweigenschaft affschaffet unn denn Biuern horte er Land dann sölvest.
Ick sinn up en Biuernhuef chraut woorn, natürlich nich inn 18. Johrhunnert (lacht). Seo olt sinn ick mit meinen 76 Johrn je niu doch na nich.. Wei Kinner chingen deomols inne Volksscheole, wieker nann 8. Scheoljohr uphorte. Nodde Scheole hettere et: rin in ne Tiufeln. Wei mossten nämlich upn Huave meiehelpen. Lieter friggere ick upn Biuernhuaf in un de Abett ching so wüdder., Wie han nen chrauten Chemeusechorn. Mo iem bi Strunz inkaupen, det chaf et deomols na nich. Uppen Lanne ching et inn Freujoor mit de Aabet los: pleugen unn säggen, Wiesen mäggen, den Kauernarn mit Charben binnen un in ne Schuiern packen, Tiufeln sammen, Runkeln iutmaken unn Reuben tein .. un inn Winter wort schlachtet. Dann kamp ock Hapker Schorsch mit`n Dirskkasten, dät was immer n Fäst. Älle Nowers kämpen tonn Helpen , wei Friusluiehät dät bäste Ieten kueket. No de Aabet wörten cheerne na Dönekes vätallt.
Vandaa is de Aabet dör de vielen niggen Maschein unn Wierktuige kameudiger worn.
Jau, seo was ein Johr wie dät annere. De haugen Feierdaa wie Weihnachten, Austern unn Pingsten wönn wat bessunneres, owwer wei Friusluie mossten dann ock önnik wat up’n Disk kreigen.
Vandaa is Austenland nich mä bloß ne Biuerskopp, in uusen Duärpe mit den beiden Chewerbechebieten kann man ock richtig chutt wuhnen unn abeggen. Inn use Kierken sulln jei up älle Fälle mo rinkeiken. Annen Radwieg D 6 ligget schöne olle Biernhuiser. Anne Biologischen Statieun, inn Naturschutzchebiet Erdchorn, anne Haustenbieke un anne Krollbike könn jei jiu en bieten iutresten. Hei liech ock de ölesten
Mühle inn Diebrügger Land. Seo, wie jei niu hort hätt, chif et viel zu sein in meine schönen Heimat, in Austenlanne. Niu segge ick chut choon un kumet mo wiä.
Standort Platz vor dem Sport- und Kulturzentrum.
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