Nun ist es schon weit über 50 Jahre her, aber ich erinnere mich noch genau. Es war im Herbst 1967, als mein Bruder eine Grube für die Runkeln grub. Dabei stieß er auf merkwürdige, gelbliche Tonscherben.
„Maria, was meinst du – ist das Kunst, oder kann das weg?“ fragte er mich, als er mir die dreckigen Dinger in die Hand drückte. Ich ging mit ihm zur Grube, in der noch mehr Scherben lagen, und versuchte, sie irgendwie zusammenzusetzen. „Schau mal, das sieht aus wie ein Krug“, rief ich meinem Bruder zu. Also holten wir alle Scherben raus und zeigten sie unseren Eltern. Die staunten zwar nicht schlecht, aber auf dem Hof ist immer was zu tun, also packten wir den Fund in eine Kiste und stellten sie weg. Eines Tages entdeckte der Bauunternehmer Brockmann die Kiste, und sie gelangte auf Umwegen zum Archäologen Anton Doms nach Boke. Der war da ja gerade mit der Hünenburg beschäftigt. Als er die Kiste öffnete, soll er gesagt haben. „Lieber Himmel, das sind ja Fragmente einer römischen Amphore!“ Natürlich kam er gleich mit seinen Leuten zu uns auf den Hof und wollte graben, aber zuerst mussten wir das Getreide ernten, das geht ja nun vor! Ab dem 16. September 1968 fingen die Grabungen dann an, und tatsächlich: Unser Bauernhof stand auf einem echten Römerlager!
Also war es mit der Ruhe in unserer beschaulichen Gegend vorbei. Es kamen immer mehr Experten, und die Ausgrabungen dauerten bis ins Jahr 2004. Was die nicht alles entdeckten! Ein 23 Hektar großes Römerlager mit Hafen an der Lippe, drei Toren und großen Getreidespeichern, das um 4 nach Christus erbaut worden sein soll. Sogar eine römische Badeanstalt wurde gefunden und noch vieles mehr, was ihr vor Ort erfahren könnt. Ihr wollt euch das mal anschauen? Na, dann nichts wie los, es ist direkt hinter der Lippebrücke rund 900 m von hier. Vielleicht fahrt ihr ja mit dem Rad, das geht bei uns besonders gut, denn nicht nur die Römer-Lippe-Route führt durch Anreppen, sondern auch die Wasserroute. Der Trinkwasser-Lehrpfad beginnt etwa 1.000 m von hier und hat ebenfalls Interessantes zu bieten!
Ich wünsche euch noch viel Spaß im schönen Anreppen!
Niu is et schon wuit iuwer fuffzig Joar her, ower ik erinnere mui chenär. Et was Hiavest nigentegenhunnertsävensessig als muin Breoer enne Gruwe vö de Runkeln maket. Dobui stöt hei up seo merkwürdige giale Tonschiarben.
„Maria,wat mennst diu, is dat Kunst oder kann dat wiach?“ froget hei mui als a mui de dreckerten Dinger inne Hand drückete. Ik chäng mit iane teo de Gruwe, in der no mehr Schiarben lagen und versochte se irgendwie teo sammen to setten. „ Keik mol, dat süt iut wie en Kreog.“ Reib ik muinen Breoer teo. Also nempten wui alle Schiarben riut und wuiseten se usen Ellern. Dei kiekten zwar nit schlecht over upen Huaf is immer wat teo deon. Wui päckten den Fund in enne Kisten un stellten se wiach. Ennes Dages sow de Bauunternehmer Brockmann de Kiste un se kamp up Ümmewege teon Archäologen Anton Doms no Beoke. De was just mit de Hünenburg beschäftigt. Als hei inne Kisten käk, sag hei chleik; „ Leiwe Himmel, dat sin jo Fragmente enner Amphore.“ Natürlich kamp hei chleik mit suinen Luien no us upen Huof un wolle chraben. Ower eis mochen wui dat Korn ernten, dat cheit na niu vör. Ab en sesstegenten September achtunsessig fingen se an teo chraben. Un ställten feste, dat use Huaf up ennen ächten Römerlager stund.
Seomit was et mit de Rugge in use beschaulichen Chigend vörbui. Et kampten immer mehr Experten und de Iutchraberigge diuerte bis tweidiusendfeier. Wat dei nit alles funnen hät. En dreientwintig Hektar greotes Römerlager mit ennen Haven anner Lippe, drei greoten Toren un äik Kornsilos de ümme feiern no Christus bugget woarn seein sollen. Seogar enne römische Badeanstalt häbbet se funnen, un no vieles mehr, wagge an Ort und Steien chewahr wärn könnt. Wigge jiu dat mol bekäiken? Dann nix wie hänne, et is direkt ächter die Lippenbrügge rächts, seo diusent meter von hei. Villichte feuert jiu mit´n Rae, dat cheit bui us besonners chut. Denn nicht nur de Römerroute cheit dör Anreppen, sondern äik de Waterroute. De Drinkwaterlehrpfad is ünchefähr diusentfeierhundert meter von hei, un hiat äik interessantes teo beien.
Ik wünsche jiu no viel Spaß im scheonen Anreppen.
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