16.05.2023
Viel mehr als ein schlichtes Metallschild
Delbrück (al). „Im ersten Moment war die Reaktion der Schüler: Rassismus findet doch nur in den Nachrichten statt. Aber wir haben uns viele Fragen gestellt, was ist Rassismus und wo fängt Rassismus an. Ist es die andere Hautfarbe, die andere Lebensweise und andere Kultur oder das andere Geschlecht“, leitete Lars Baumann, Lehrer der Gesamtschule Delbrück anlässlich der Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus“. Im Rahmen einer kleinen Feier unter freiem Himmel wurde die Urkunde und das typische Schild überreicht.
„Hetze und Hass sind an der Tagesordnung. Fake News sind die neuen Nachrichten. Da ist es ermutigend, dass sich die Gesamtschule auf den Weg gemacht hat um Rassismus den Boden zu entziehen“, lobte Bürgermeister Werner Peitz mit Blick auf Artikel 1 des Grundgesetzes, in dem es heißt, die Würde des Menschen ist unantastbar. Der Bürgermeister rief dazu auf, Brücken von Mensch zu Mensch zu bauen. In Delbrück gebe es über 6.000 Menschen mit Migrationshintergrund und es würden 90 verschiedene Sprachen gesprochen, da sei das gemeinsame Eintreten für Frieden und Freiheit wichtig. Das Bekenntnis gegen Rassismus nannte Peitz vorbildlich. Der Leiter der 1.400 Schüler zählenden Gesamtschule, Marc Eigendorf, erinnerte daran, wie Rassismus daher komme: „Rassismus kommt unvermittelt und schnell daher. Courage hilft diesem zu begegnen. Mut zum Sprechen und zum Handeln. Allerdings kann nicht jeder reden, aber es hilft schon die richtigen Personen zu informieren“, betonte Marc Eigendorf mit Blick auf die Klassenfahrt einer Schule nach Brandenburg, die nach massiven Beleidigungen abgebrochen wurde. In ihrem Poetry Slam „Wertvoll“ stellten Yaren Altuncu und Helana Diri fest: „Du bist wertvoll, genauso wie du bist.“
Als Paten unterstrichen die ehemalige Integrationsbeauftragte der Stadt, Brigitte Strunz und der Vorsitzende des Delbrücker SC, Elmar Westermeyer, wie wichtig die Integration von Menschen mit anderer Herkunft ist. „In Delbrück würde vieles fehlen, wenn diese Menschen nicht hier wären. Eigentlich müsste das schwarz-weiße Schild an jeder Tür hängen“, so Brigitte Strunz. „Den Mensch zu sehen und nicht die Nationalität sei wichtiger Bestandteil des Sports bei DSC“, unterstrich Elmar Westermeyer. „Der Titel Schule ohne Rassismus ist kein Preis, sondern eine Selbstverpflichtung“, dankte Dina Peppmöller, Regionalbeauftragte des Netzwerkes allen Helfern und Unterstützern des Projektes, das nun mit Leben gefüllt werde. Im Kreis Paderborn gibt es inzwischen knapp 25 Schulen, die dem Netzwerk beigetreten sind.
(Text und Bildzeile von Axel Langer)
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