22.10.2020
Ergebnisse der Langzeitmessungen der Unfallhäufungsstelle veröffentlicht
Die Polizei nennt sie Unfallhäufungsstellen: Radwege, Straßen, Kreuzungen, an denen es öfter und schwerer zu Verkehrsunfällen kommt als anderswo. Hierzu zählt auch die Kreuzung Kaunitzer Straße (L 751)/ Lipplinger Str./ Am Westerrellerhof. Die Ausfahrt Am Westerrellerhof liegt an einer Innenkurve und ist zudem aufgrund der hohen Geschwindigkeit beim Überqueren besonders gefährlich.
Laut der Unfallstatistik von 2017 bis 2019 ereigneten sich hier insgesamt 10 Verkehrsunfälle, wobei 9 Menschen (5 Schwerverletzte, 4 Leichtverletzte) zu Schaden kamen.
Auf Basis dieser Unfallentwicklung an dem genannten Brennpunkt führte die überbehördliche Unfallkommission aus Vertretern des Straßenverkehrsamtes, der Stadt Delbrück, der Polizei und des Landesbetriebes Straßenbau nun Untersuchungen durch, um nach den Ursachen für die häufigen Unfälle zu suchen. Überprüft wurde dabei u.a. die Fahrbahnoberfläche. Dabei wurde festgestellt, dass die Fahrbahnmarkierung der Kaunitzer Straße abgenutzt ist. Diese wird nun durch den Landesbetrieb Straßenbau als Straßenbaulastträger kurzfristig erneuert.
Weiterhin wurde im Zeitraum 27. August bis 03. September eine Langzeitmessung zur Geschwindigkeit in Fahrtrichtung Lippling durchgeführt, ca. 100 Meter vor Einmündung Am Westerrellerhof. Insgesamt wurden 37.224 Fahrzeuge (5295 pro Tag) auf dieser viel befahrenen Strecke registriert.
Das dort gemessene Geschwindigkeitsniveau weicht erkennbar von der zulässigen Höchstgeschwindigkeit ab: Mehr als 50 Prozent aller Fahrzeugführer halten sich in dem Bereich nicht an die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. 42% der Fahrzeuge waren schneller als 86km/h, überschritten also mit mehr als 15km/h die Tempo-70-Zone. Der Spitzenwert lag bei 158 km/h. Laut Aussage der Kreispolizeibehörde sind diese Werte folglich nicht mehr unter Fahrlässigkeit einzustufen.
Die Kommission entscheidet nun über Maßnahmen, um eine dauerhafte Lösung an der Unfallhäufungsstelle herbeiführen. Die Polizei kündigt zudem verstärkte Geschwindigkeitskontrollen an.
Weitere Informationen der Polizei NRW, Kreis Paderborn
Die aktuelle Verkehrsunfallstatistik im Kreis Paderborn belegt: die meisten schweren Verkehrsunfälle passieren außerhalb geschlossener Ortschaften. 2019 ereigneten sich 13 von 17 tödlichen Verkehrsunfällen außerorts. Mehr als ein Viertel der Schwerverletzten Radfahrende. Gestiegen ist 2019 auch die Zahl der als passive, zum Beispiel als Beifahrer, im Straßenverkehr verunfallten Kinder. Grund genug, den Behördenschwerpunkt #PassAuf! auch im Jahr 2020 fortzusetzen.
Die Themen Geschwindigkeit und Ablenkung bleiben zentrale Elemente des Behördenschwerpunktes #PassAuf!. Ebenso bleibt das Thema Ablenkung 2020 im Fokus. Die oberste Zielsetzung unserer Maßnahmen bleibt bestehen: Senkung der Unfälle mit schwersten Unfallfolgen.
Um den negativen Entwicklungen konsequent zu begegnen, organisiert die Kreispolizeibehörde Paderborn über das Jahr gesehen viele Aktionen sowie wöchentlich stattfindende Schwerpunktkontrollen. Topthemen sind Geschwindigkeit und Ablenkung. Speziell die Nutzung vom Smartphone am Steuer steht in der Kritik, denn das ist eine Hauptursache für schwere Verkehrsunfälle. Das Bußgeld für Handysünder am Steuer beträgt 100 Euro. Dazu gibt es einen Punkt in Flensburg.
Bei den Schwerpunktkontrollen sind auch zivile Kräfte im Straßenverkehr unterwegs, um zum Beispiel Fahrer/innen zu identifizieren, die ihr Handy während der Fahrt nutzen. Die Kontrolle und Ahndung erfolgt auf der Stelle durch uniformierte Kräfte, die auch die Geschwindigkeit messen und Verstöße umgehend sanktionieren. Ebenso werden Fehlverhalten von und gegenüber Radfahrenden in den Fokus der Maßnahmen gerückt. Konzentriert im Blick haben die Einsatzkräfte auch andere Hauptunfallursachen wie Vorfahrt, Abbiegen, Überholen, Alkohol und Drogen sowie die Einhaltung der Gurtpflicht und die richtige Sicherung von Kindern als Beifahrer.
https://paderborn.polizei.nrw/passauf
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